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Risiken und Gefährdungspotentiale

     

    Eine intensive Grünlandnutzung auf Niedermoorböden führt zu einer erheblichen Verschlechterung wichtiger Bodeneigenschaften (Intensivgrünland -> Boden, Wasser und Vegetation). Das hatte auf allen untersuchten Flächen des Intensivgrünlandes negative Auswirkungen auf die Produktivität im Erntejahr 2011. Die Anfälligkeit der vorgestellten intensiv genutzten Standorte gegenüber sommerlichen Starkniederschlägen wird deutlich. Die Kosten möglicher Ertragseinbußen, hervorgerufen durch ungünstige Witterungsverhältnisse, sind für diesen Nutzungstyp am höchsten; die Zeitfenster für die notwendige Grünlandpflege und die Ernte am unsichersten. Die wichtigsten Zusammenhänge sind:

    Je höher die Nutzungsintensität,

    • desto tiefer liegen die mittleren Sommergrundwasserstände,
    • desto höher ist das CO2-Freisetzungspotential,
    • desto fortgeschrittener ist die Bodendegradierung,
    • desto höher ist das Risiko der Ertragsminderung,
    • desto höher sind die dadurch verursachten Kosten,
    • desto höher ist die Anfälligkeit gegenüber regionalen Klimaänderungen und
    • desto wichtiger ist die Wasserregulierung.

     

    In Verbindung mit den Auswirkungen eines regionalen Klimawandels lassen sich für den Nutzungstyp "Intensivgrünland" folgende Risiken und Gefährdungen ableiten:

    1. Flächenhafter Rückgang der Grundwasserneubildung und damit des Grundwasser-Zuflusses zur Niederung sowie vermehrte Ausbildung von Abflussspitzen in den Randzuflüssen zur Niederung, begleitet von teilweise erheblichen Überschwemmung von Teilflächen durch Starkniederschläge,
    2. Größere innerjährliche Schwankungsamplitude der Grundwasserstände in der Niederung,
    3. Fortschreiten der sekundären Bodenbildung (Abbau der organischen Bodensubstanz, Sackung, Verdichtung),
    4. Zunahme der Kohlendioxid- und Stickstofffreisetzung aus dem Abbau der organischen Bodensubstanz,
    5. Zunahme von Bewirtschaftungsproblemen und Ertragsminderungen aufgrund von ungünstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen: mangelnde Wasserversorgung in den Sommermonaten und/oder andauernde Vernässung während der Vegetationsperiode,
    6. Minderung des betriebswirtschaftlichen Gewinnbeitrages (-> Wertschöpfung).