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Ertragsstruktur der Feuchtweiden

 

Alle Untersuchungsflächen der Feuchtweiden wurden aufgrund der jeweiligen Bodeneigenschaften und einer unterlassenen Stickstoffdüngung der Ertragsklasse III zugeordnet (Methodenübersicht -> Ertragsparameter). Die darin angegebenen Erträge wurden im Erntejahr 2011 größtenteils erreicht. Die Energiegehalte liegen bewirtschaftungsbedingt niedriger als bei einer intensiven Nutzung:

Tab.: Ertragsdaten 2011 aller untersuchten Flächen der Feuchtweiden (n = 4 bis 6 Probeflächen)

Die Untersuchungsfläche 1 wird im Durchschnitt 2,5 Mal pro Jahr genutzt. Es handelt sich um Umtriebsweiden, die partiell im ersten und zweiten Aufwuchs zur Silage- und Heuerzeugung gemäht werden. Ein früher Erntezeitpunkt zu Beginn der Vegetationsperiode erbringt aufgrund des Grasbestandes (Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe) Qualitäten von über 6,0 MJ NEL/ kg TM. Die Untersuchungsfläche 2 wird zweimal pro Jahr durch einen Schnitt und einen Weidegang genutzt. Ein später Nutzungsbeginn ab Mitte Juni und der Verzicht auf jegliche Düngung bringen niedrigere Erträge, hohe Rohfasergehalte und geringere Energiegehalte im Futter mit sich. Die Untersuchungsfläche 3 wird aufgrund der Wasserverhältnisse maximal zwei Mal pro Jahr genutzt. Dabei findet partiell eine reine Schnittnutzung zur Grobfuttergewinnung statt. Die Erträge variieren je nach Ertragsanteil (EA) hochwüchsiger Seggen und niedrigwüchsiger Arten. Der im Durchschnitt hohe Futterwert lässt sich durch eine frühe Weidenutzung ab Anfang Mai und hohe EA des Rohrglanzgrases begründen. Die Untersuchungsfläche 4 wird einmal jährlich beweidet. Eine zusätzliche Schnittnutzung erfolgt nur, wenn die Wasserverhältnisse dafür günstig sind. Der hohe Wuchs der Großseggen führt zu Biomasseerträgen von über 60 dt/ha und Jahr. Sauergräser sind rohfaserreich und entwickeln in Kombination mit einer späten Nutzung ab Mitte Juni geringe Energiegehalte.

 

Literatur

Hanff, H., Neubert, G., Brudel, H. (2010): Datensammlung für die Betriebsplanung und die betriebswirtschaftliche Bewertung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren im Land Brandenburg - Ackerbau, Grünlandwirtschaft, Tierproduktion. Hrsg. vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL).