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Ertragsstruktur der Feuchtwiesen

 

Die Untersuchungsfläche 1 (Feuchtwiese) ist zweischnittig und wurde aufgrund ihrer Bodeneigenschaften und der unterlassenen Düngung der Ertragsklasse III zugeordnet (Methodenübersicht -> Ertragsparameter). Die Flächen 2 und 3 werden als Nasswiesen nur einmal jährlich gemäht bzw. gemulcht. Ein Spätschnitt liefert nach Hanff et al. (2010) durchschnittlich 35 dt TM/ha. Die Erträge wurden im Erntejahr 2011 weitestgehend erreicht. Die Energiegehalte der untersuchten Nasswiesen liegen im Vergleich aller untersuchten Flächen am niedrigsten:

Tab.: Ertragsdaten 2011 aller untersuchten Flächen der Feucht- und Nasswiesen (n = 4 bis 6 Probeflächen)

Die sehr feuchten Bereiche der untersuchten Feuchtwiese werden dominiert von ertrag-, aber auch faserreichen Seggen- und Rohrglanzgrasbeständen, die Jahreserträge über 50 dt TM bringen können. Im Übergang siedeln sich vermehrt hochwertige und ertragsreiche Futtergräser wie die Wiesenrispe oder das Deutsche Weidelgras an. Daher übersteigen die ermittelten Energiewerte dieser Aufwüchse die entsprechenden Literaturangaben. Nach Hanff et al. (2010) liegen diese für eine zweischnittige Wiese der Ertragsklasse III bei 5,0 MJ NEL/ kg TM.

Reine Großseggenriede (Untersuchungsfläche 2) werden größtenteils zur Landschaftspflege oder Streugewinnung gemäht. Charakteristisch sind Wuchshöhen von über 100 cm, die entsprechend hohe Biomasseerträge liefern. Die Nutzung ist momentan wenig gewinnbringend und die Aufwüchse als Grobfutter nicht zu empfehlen. Sie könnte aber durch eine alternative Nutzung der Biomasse, wie beispielsweise als Energierohstoff, aufgewertet werden. Mischen sich Arten der Röhrichte (Rohrglanzgras, Wasserschwaden, Gemeines Schilf) in die von Großseggen dominierten Pflanzenbestände (Untersuchungsfläche 3), führt das aus Sicht der Futterwirtschaft zu einer Aufwertung der Vegetation. Das zeigen die entsprechenden Energiegehalte.

 

Literatur

Hanff, H., Neubert, G., Brudel, H. (2010): Datensammlung für die Betriebsplanung und die betriebswirtschaftliche Bewertung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren im Land Brandenburg - Ackerbau, Grünlandwirtschaft, Tierproduktion. Hrsg. vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MIL).