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Risiken und Gefährdungspotentiale

     

    Die Bodeneigenschaften der untersuchten Feucht- und Nasswiesen sind mitunter deutlich durch die Landnutzungsgeschichte (Sanddeck-, Sandmischkultur) geprägt. Die typischen Prozesse der Bodenbildung auf Niedermooren konnten auch hier nachgewiesen werden, wobei diese weniger weit fortgeschritten sind als auf den intensiv genutzten Standorten. Der Grundwasserschwankungsbereich ist in der Regel sehr hoch und sommerliche Tiefststände von 80 cm unter Flur sind aus Sicht des Boden- und Klimaschutzes ungünstig.

    Die Bodeneigenschaften der untersuchten Feucht- und Nasswiesen beeinflussen die Pflanzenzusammensetzung nur geringfügig. Stattdessen sind die Wasserverhältnisse ausschlaggebend:

    Unter wechselfeuchten (Ø Sommergrundwasserstände: 20 bis 60 cm u. Flur) und nährstoffreichen Bedingungen entwickeln sich Feuchtwiesen mit einem hohen Anteil Rohrglanzgras im Bestand. Eine vermehrte Ausbildung von Abflussspitzen in den Randzuflüssen zur Niederung sowie eine erhebliche Vernässung von Teilflächen durch sommerliche Starkniederschläge kann bei zweimaliger Schnittnutzung der Bestände zu Ertragseinbußen führen. Rohrglanzgras verträgt zwar phasenweise Vernässungen; aufgrund mangelnder Befahrbarkeit können die Aufwüchse unter diesen Umständen jedoch nicht geerntet werden. 

    In Verbindung mit den Auswirkungen eines regionalen Klimawandels lassen sich für den Nutzungstyp "Feuchtwiesen" folgende Risiken und Gefährdungen ableiten:

    1. Flächenhafter Rückgang der Grundwasserneubildung und damit des Grundwasser-Zuflusses zur Niederung,
    2. Größere innerjährliche Schwankungsamplitude der Grundwasserstände in der Niederung,
    3. Fortschreiten der sekundären Bodenbildung (Abbau der organischen Bodensubstanz, Sackung, Verdichtung),
    4. Zunahme der Kohlendioxidfreisetzung aus dem Abbau der organischen Bodensubstanz.
    5. Für Feuchtwiesen auf Niedermoor besteht das Risiko einer Nutzungsintensivierung in Teilbereichen mit mangelnder Wasserverfügbarkeit und geringer Wertschöpfung.