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Vorgehensweise

Flächenauswahl

Die Auswahl der Untersuchungsflächen fand in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) und den Projektpartnern aus der landwirtschaftlichen Praxis in den Planungsregionen Uckermark-Barnim und Lausitz-Spreewald statt. Es wurde darauf geachtet, dass die Flächen insgesamt einen Gradienten im Kohlenstoffgehalt und bezüglich der Nutzungsintensität aufwiesen. Die am Projekt beteiligten Milchviehbetriebe, welche ihre Flächen größtenteils bzw. ausschließlich intensiv nutzen,  haben insbesondere solche Flächen zu Verfügung gestellt auf denen es vermehrt zu Bewirtschaftungsproblemen kommt. Das wirkt sich selbstverständlich auf die Untersuchungsergebnisse aus, ist aber besonders wichtig im Hinblick auf die Ableitung nachhaltiger Handlungsoptionen für die Bewirtschaftung hydromorpher Böden.

 

Methoden

 

Untersuchungsgegenstand

Methode

Boden

Bodenkartierung nach KA5 (Ad-hoc-AG Boden 2005) entlang eines an die Fläche angepassten Transekts, Beprobung von mindestens einem Leitbodenprofil je Untersuchungsfläche, horizontweise Untersuchung ausgewählter chemischer und physikalischer Bodenparameter

Wasser

Installation von Grundwasserrohren entlang eines an die Landschaftsverhältnisse angepassten Transekts (insg. 15 Rohre in 6 Flächen), Ablesen der Grundwasserstände alle zwei bis drei Wochen innerhalb der Vegetationsperiode, wechselnde Installation von Data-Loggern für Niederschlag und Grundwasser jedoch für einen minimalen Messzeitraum je Fläche von einem Jahr

Vegetation

Vegetationskartierung nach Braun-Blanquet (1964) sowie nach Klapp/Stählin (Klapp, Stählin 1936) entlang eines an die Fläche angepassten Transekts bzw. entlang der Grundwassermessung, Bestimmung der Deckungsgrade [%] sowie der Ertragsanteile [%] 

Ertragsparameter

Probeernte im Jahr 2011 innerhalb der kartierten Vegetationspunkte zum tatsächlichen Erntezeitpunkt, Bestimmung der Frischmasse vor Ort, auf Flächen mit mehr als zwei Nutzungen pro Jahr Kalkulation der Jahreserträge nach Ertragsaufteilung der Datensammlung Brandenburg (Hanff et al. 2010), Untersuchung ausgewählter Pflanzeninhaltsstoffe je Probe

Klimaimpact

Eingabe der errechneten Klimadaten aus den modellierten Klimaszenarien 0°C und 2°C Temperaturanstieg bis 2060 für die angrenzenden Wetterstationen (Gartz, Prenzlau, Eberswalde, Burg) in das ausgewählte Impactmodell Peatland Management Decision Support System (Knieß 2007) je Leitbodenprofil, Darstellung der potentiellen Freisetzung von CO2-Kohlenstoff sowie der potentiellen Sackung je Standort-Nutzungsgruppe bis in das Jahr 2030, der Basisdatensatz stammt aus dem Referenzzeitraum 1951 bis 2006, das verwendete Modell STAR II ist ein statistisches Regionalmodell (Orlowsky et al. 2008)

 

Datenauswertung und Datenverknüpfung

Um flächenspezifische oder schlaggenaue Aussagen treffen zu können, wurden die horizontal auf einer Fläche erfassten Daten (Vegetation, Ertragsparameter) gemittelt und mit den ebenfalls gemittelten vertikal erfassten Daten (Boden, Wasser) verknüpft. Auf diese Weise ist aus 26 Bodenprofilen und 67 Vegetationsaufnahmen ein Datensatz entstanden, der 20 Flächen mit jeweils 28 Parametern bzw. Eigenschaften charakterisiert. Auf Basis der Vegetationsaufnahmen konnten mittels ungewichteter Clusteranalyse nach van der Maarel (1979) die 10 Standort-Nutzungsgruppen in HYDBOS ausgewiesen werden (siehe Kapitel Ergebnisse). Desweiteren wurden die üblichen statistischen Verfahren der multiplen Regression metrisch skalierter Merkmale angewandt.