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Begriffe und Definitionen

 

Die nachfolgenden Definitionen sind wichtig für die Einordnung der jeweiligen Standorte und tragen zum Verständnis der auf dieser Internetplattform verwendeten Begriffe bei.

1. Definition der Nutzungsintensität

Intensivgrünland:

3 bis 4malige Mähnutzung ohne/mit anschließender Nachweide, mit Stickstoffdüngung (= Nutzungstyp Intensivgrünland)

Extensivgrünland:

Maximal 3 Nutzungen pro Jahr als Wiese und/oder Weide ohne Stickstoffdünung (= Nutzungstypen Feuchtweiden, Feuchtwiesen, Nasswiesen)

2. Definition der Wasserverhältnisse

Zwischen den Hauptgruppen gibt es neben anderen Unterscheidungen Abstufungen der Wasserverhältnisse, die anhand der Wasserstufe dargestellt werden (Koska 2001):

Tab.: Darstellung der Wasserverhältnisse grundwasserbeeinflusster Grünlandstandorte in Abhängigkeit des Nutzungstyps (Hauptgruppe)

Insgesamt wurden zur Charakterisierung der Wasserverhältnisse der einzelnen Hauptgruppen die auftretenden Wasserstufen zu Spannen zusammengefasst. Die Standorte der Feuchtweiden liegen beispielsweise im Bereich von „mäßig feucht“ bis „sehr feucht“. Dementsprechend unterschiedlich kann die Pflanzenzusammensetzung sein, welche in der jeweiligen Standort-Nutzungsgruppe berücksichtigt wird.

3. Definition der Bodenverhältnisse

Gleye und Anmoore:

Nach Bodenkundlicher Kartieranleitung (KA5, Ad Hoc AG Boden, 2005) grundwasserbeeinflusste Böden mit maximal 30 cm organischem Oberboden (organische Bodensubstanz = 8 bis 30 %). Bei der Beurteilung der Bodenverhältnisse sollte zwischen natürlich entstandenen Gleyen und Anmooren und Niedermoorfolgeböden unterschieden werden.

Tiefes Niedermoor:

Die Summe der Moorbodenhorizonte beträgt > 120 cm.

Flaches Niedermoor:

Die Summe der Moorbodenhorizonte beträgt ≤ 120 cm.

Mineralische Mudden (Sand-, Ton- oder Schluffmudde) gelten hier nicht als Moorbodenhorizonte, da sie wenig organische Substanz beinhalten und auf den HYDBOS-Untersuchungsflächen häufig den Übergang zum mineralischen Untergrund bilden. Die Unterscheidung zwischen flachen und tiefen Niedermooren spielt eine wichtige Rolle im Hinblick auf die CO2- Freisetzungs- und Sackungspotentiale und den Wasserhaushalt eines Standortes. Da flache Niedermoorstandorte schon sehr viel länger landwirtschaftlich genutzt werden, ist die Bodendegradierung dort weiter fortgeschritten.

 

Literatur:

Ad-Hoc-AG Boden (2005): Bodenkundliche Kartieranleitung. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hrsg.). Stuttgart: E. Schweitzerbart’sche Verlagsbuchhandlung.

Koska, I. (2001): Ökohydrologische Kennzeichnung. In: Succow, M., Joosten, H. (Hrsg.). Landschaftsökologische Moorkunde. P. 92-111. Stuttgart: E. Schweizerbart’Sche Verlagsbuchhandlung.