Wassermanagement
Die zahlreichen Fließgewässer, Seen und Feuchtgebiete in der Region reagieren aufgrund der geringen Niederschlagsmenge hinsichtlich Wasserführung und Wasserqualität sensibel auf klimatische Veränderungen und geänderte Nutzung. Schon heute sind in vielen Wassereinzugsgebieten vor allem im Sommerhalbjahr Wasserdefizite und damit verbunden Wassergüteprobleme zu verzeichnen. Oberflächen- und Grundwasserstände zeigen klimabedingt bereits jetzt einen erheblichen Rückgang. Dies kann regional zu Nutzungsengpässen und damit aller Voraussicht nach zu Nutzungskonflikten führen. Die Zunahme von Starkregenereignissen stellt urbane Gebiete mit Mischkanalisation vor erhebliche Wasserqualitätsprobleme. Die Ableitung der belasteten Abwässer in die Vorfluter verschärft im Zusammenhang mit einer reduzierten Wasserführung die Güteproblematik.
In INKA BB werden Wassermanagementsysteme sowohl für kleine Einzugsgebiete als auch für den Spreewald als einem großen Feuchtgebiet sowie für das obere Spreeeinzugsgebiet insgesamt entwickelt. Im Mittelpunkt steht jeweils die Anpassung der Bewirtschaftungssysteme an die reduzierte Wasserverfügbarkeit und die damit einhergehenden Güteprobleme. Auch die geänderten und zum Teil konfliktträchtigen Anforderungen der Flächennutzer finden Berücksichtigung. Von besonderer Bedeutung im Zusammenhang mit dem Klimawandel ist der Wasserrückhalt mit effizienten Bewirtschaftungssystemen und neuen Steuerungsmechanismen.
Wasserrückhalt und Güteproblematik betreffen auch die zahlreichen Seen in Brandenburg. Beispielhaft für drei Seentypen werden hier die Beeinträchtigungen durch den Klimawandel erhoben und Maßnahmen zum Erhalt und der Verbesserung des Zustands vorgeschlagen.
Die Verschiebung der Niederschläge in den Winter stellt die Trinkwasserversorgung vor neue Herausforderungen. Für Berlin wird daher ein System der Vorratsbewirtschaftung von Regenwasser und der Grundwasseranreicherung geprüft. Neue Konzepte der Siedlungswasserbewirtschaftung im ländlichen Raum sorgen dafür, dass die Abwässer nicht mehr in die Vorfluter und damit aus der Region abgeleitet werden.
In der Facharbeitsgruppe „Technologien für den Wasserrückhalt in der Landschaft“ werden Ergebnisse und Erkenntnisse zusammengeführt, die Grundlagen für räumlich übergreifende Maßnahmen legen.
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