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Potenzielle Herkunft von Schadstoffen

Schadstoffe in den Auen haben meist nur wenige spezifische Quellen als Ursache. Die Belastungen entspringen zum einen oftmals Bergbau- und Verhüttungsaktivitäten. Derart belastete Gebiete sind in Deutschland einige Flussquellgebiete. Erwähnt seien das Erzgebirge, Harz, Siegerland, Eifel, Südschwarzwald, Kraichgau, Mansfelder Land und das Vogtland. In diesen Gebieten gab es seit dem Mittelalter Bergbau und Verhüttung, welche zu hohen Belastungen der entwässernden Flusstäler führte. Diese Belastungen wurden bis ins letzte Jahrhundert immer größer und dauern bis heute an. Auch wenn der Nachschub an Schadstoffen in den letzten Jahren vermindert wurde, ist die bereits akkumulierte Konzentration in den betroffenen Flussauen hoch, zum Teil sogar extrem hoch, so dass die Bewirtschaftung eingeschränkt ist.

Andere wesentliche Belastungsquellen sind Standorte der chemischen Industrie. Diese befinden sich im Gegensatz zu den Bergbaugebieten zumeist an den Mittel- und Unterläufen der Flüsse und großen Ströme. Dafür gibt es dutzende Beispiele in ganz Deutschland. Das bekannteste ist sicherlich der Bitterfelder Raum. Hier gelangten in der Vergangenheit große Mengen organischer und anorganischer Schadstoffe in die Umwelt. Diese belasten auch heute noch das Grundwasser sowie die Auen der Fließgewässer vom Spittelwasser über die Mulde und entlang der Elbe bis in den Hamburger Hafen und die Nordsee. Zusammen mit Emissionen aus dem Mansfelder Raum (- über die Saale) gelangten hier bundesweit die höchsten Belastungen in die Umwelt. Andere Beispiele organisch belasteter Auen sind die Auen der Lahn und der Ems (Dioxine).

Der Bitterfelder Raum eignet sich ganz besonders zur Demonstration der gesamten Kette vom Ursprung bis zum Verbleib der Schadstoffe entlang der Flussläufe und den Einschränkungen für die Unterlieger, weil hier, im Gegensatz zu anderen ebenfalls hoch belasteteten Gebieten, die Probleme von den Anlageneignern und den örtlichen Behörden offensiv angegangen werden und Forschung zugelassen wird. An etlichen anderen Belastungsschwerpunkten überwiegt bei den Verantwortlichen noch die Auffassung, dass man mit 'weniger Wissen' auch weniger Probleme hat.

Im Folgenden werden die Schadstoffbelastung einzelner deutscher Flüsse im Detail behandelt. Diese Flüsse wurden ausgewählt, weil an ihnen problematische Schadstoffkonzentrationen im Gewässer und ihren Auen bekannt sind:

  1. Elbe (Mulde, Saale, Bode)
  2. Weser (Werra)
  3. Rhein (Lahn, Neckar)
  4. Ems
  5. Donau
  6. Oder
  7. Maas
  8. Warnow/Peene

 

 


 

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