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Schadstoffkonzentration im Erntegut der Weser

Beschreibung der Schadstoffkonzentration im Erntegut der Weser

Ähnlich wie bei der Werra ist die Hauptschadstoffquelle der Weser wie bereits erwähnt die Salzeinleitung aus der dort ansässigen Kaliindustrie. Inwieweit durch Versalzung Schäden am Erntegut in Flussauen entstehen können, bedarf weiterer Untersuchung. Da bzgl. der Salzbelastung zum jetzigen Zeitpunkt keine vergleichenden Studien an anderen Flusseinzugsgebieten vorlagen und auch die BBodSchV dieses Problem bisher nicht in ausreichendem Maße betrachtet, können hier keine Aussagen zur Schadstoffkonzentration von Erntegut an der Werra gemacht werden.

Schwermetalle werden über die natürliche Verwitterung von Gesteinen und infolge anthropogener Einflüsse in die Gewässer eingetragen (zum Beispiel Erzabbau, Metallverarbeitung, Verbrennung fossiler Brennstoffe). In Niedersachsen sind es vor allem die Gewässer aus dem Harz, die infolge des früheren Erzbergbaus deutliche Schwermetallbelastungen aufweisen. Im Rahmen der WRRL sind im Jahr 2002 landesweite Sedimentuntersuchungen durchgeführt worden, deren Ergebnisse, exemplarisch für Blei (hier in der Feinkornfraktion) in der Karte dargestellt sind. In dieser Karte wird vor allem der Einfluss des Harzes als Folge der jahrhundertealten Bergbauaktivitäten deutlich sichtbar.

Vergleiche hierzu:

www.umwelt.niedersachsen.de/master/C24080212_N22898168_L20_D0_I598.html

Wie aus der Karte hervorgeht, betrugen die Bleigehalte im Sediment der Weser bei der letzten Beprobung im Jahr 2004 ca. 90 mg/kg TS. Laut BBodSchV gilt  bspw. für Grünlandnutzung ein Maßnahmenwert von 1.200 mg/kg TS (Vergleiche hierzu weitere Grenzwerte nach BBodSchV). Die Bleigehalte im Sediment der Weser liegen deutlich unter dem Maßnahmenwert nach BBodSchV. Eine über dem Grenzwert nach Futter - und Lebensmittelverordnung liegende Akkumulation im Erntegut entlang der Weserauen ist daher für Blei nicht zu befürchten. Eine weitere Untersuchung bzgl. der anderen bereits erwähnten Schwermetalle (As, Cd, Hg) ist jedoch nötig, um abschließende Aussagen treffen zu können. So liegen z.B. auch Daten zur Zinkbelastung der Weser vor.

Vergleiche hierzu:

www.arge-weser.de/images/gewaesserguete/2008/zink_diagramm_08.jpg

Aus dem Diagramm wird ersichtlich, dass im Jahr 2008 die durchschnittliche Zinkbelastung bei ca. 700 mg/kg TS lag. Aus dem Diagramm ist weiterhin ersichtlich, dass die Zielvorgaben nach LAWA von 200 mg/kg TS deutlich überschritten ist, die Qualitätsnorm (QN) nach WRRL von 800 mg/kg TS jedoch noch eingehalten wird. Die BBodSchV gibt für das Element Zink lediglich im Bereich Wachstumsbeeinträchtigung von Kulturpflanzen einen Prüfwert von 2,0 mg/kg TS an. Das bedeutet, dass es durchaus bei erhöhten Zinkbelastungen zu einer Wachstumshemmung von Ackerpflanzen kommen kann. Aussagen hinsichtlich der Schadstoffakkumulation im Erntegut sind hieraus nicht ableitbar.

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