Personal tools

Einführung

Hochwasser oder Überschwemmungen sind Konsequenzen natürlicher Wetterphänomene. Sie können positive Effekte haben, wie bspw. Dünge- und Bewässerungseffekte. Bis heute beeinflussen menschliche Eingriffe in die Natur das Ausmaß und die Häufigkeit der Hochwasserereignisse. Ökologische und ökonomische Schäden, sind die Folge. Exemplarisch ist die zerstörerische Kraft von Überschwemmungen in der nachfolgenden Abbildung 1  dargestellt.

überschwemmung

Abb. 1: Das Elbehochwasser 2002 bei Schlottwitz

[Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/0/0a/Schlottwitz_Hochwasser_113-1368_IMG.JPG, Zugriffsdatum: 03.12.2009]

Schäden durch Überschwemmungen und Hochwasserereignisse können nicht nur Menschenleben kosten, sondern auch erhebliche materielle Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und landwirtschaftlich genutzten Flächen anrichten. So können neben den direkt durch Hochwasser entstehenden Schäden im Agrarbereich, wie bspw. Ernteausfälle und Qualitätsverluste landwirtschaftlicher Erzeugnisse, auch durch Schadstoffeinträge in die Böden nachhaltige Schäden für die landwirtschaftliche Produktion entstehen. Solche Schadstoffeinträge in die Böden können u.a. hervorgerufen werden durch Arsen und Schwermetalle wie Kadmium, Blei oder Quecksilber. In Ausnahmefällen können auch Pestizide bzw. Düngemittel Schadstoffeinträge darstellen. Die zuerst genannten Einträge können u.a. in den Auen flussabwärts von Regionen mit Bergbau- und Hüttenindustrie auftreten.

Auen sind dabei die natürlicherweise regelmäßig vom Fluss überschwemmten Gebiete entlang den gefällearmen Mittel und Unterläufen der Flüsse. Auen können bei Hochwasser mit Schadstoffen belastet werden. Welche Schadstoffe besonders häufig vorkommen und unter genauerer Beobachtung stehen, wird in den nächsten Kapiteln erläutert. Viele Schadstoffe sind an Schwebstoffe gebunden. Diese Schwebstoffe werden auf langsam überströmten Flächen als Sedimente abgelagert und belasten die Aueböden. Von Belastung wird gesprochen, wenn entweder übernatürlich hohe Konzentrationen von Schadstoffen erreicht werden, wie dies in Folge menschlicher Bewirtschaftung häufig stattfindet, oder auch wenn natürlicherweise die Konzentrationen bestimmter Schadstoffe so hoch sind, dass die Nutzung bzw. das Leben in der Aue beeinträchtigt oder verändert wird. In der Abbildung wird die Aue des Biosphärenreservates Mittelelbe dargestellt.

Aue

Abb. 2: Aue im Biosphärenreservat Mittelelbe

[Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7e/Hochwasser_im_Biosph%C3%A4renreservat_Mittelelbe%2CDessau_Mulde_Flussaue_Auwald.JPG, Zugriffsdatum: 03.12.2009]

In den Überschwemmungsflächen an deutschen Flüssen, die häufig überflutet werden, wird gegenwärtig auf mehreren hundert tausend Haktar Ackerbau betrieben. Zusätzlich werden auch landwirtschaftlich genutzte Flächen in Flutungspoldern, deren Speicherraum zur HW-Scheitelkappung geflutet werden kann, Überschwemmungen ausgesetzt. In den potenziellen Überschwemmungsgebieten deutscher Flüsse sind somit für mehr als 1.000.000 ha konträre Problem- und Konfliktsituationen gegeben. Dies liegt zum einen darin begründet, dass eine möglichst umfassende landwirtschaftliche Nutzung, mit anerkanntem Risiko im Überflutungsfall, unverzichtbar erscheint. Zum anderen werden infolge ackerbaulicher Nutzung unakzeptable Umweltschäden wie bspw. Gewässerverschmutzung, Fischsterben, Bodenverdichtung, Bodenerosion, Schadstoffakkumulation, kontaminierter Aufwuchs, Fäulnisprozesse, erhöhte Hochwasserscheitel durch hohe hydraulische Widerstände der Pflanzenbestände und verringerte Infiltrations-/Grundwasserneubildungsraten unterstellt bzw. vermutet.

Für die weiteren Betrachtungen wurde die Flusseinzugsgebietsaufteilung der Bundesrepublik Deutschland, entsprechend der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), zu Grunde gelegt. In der nachfolgenden Abbildung 3 wird eine entsprechende Karte dargestellt. Die bedeutendsten Flussgebietseinheiten werden in diesem Wiki hinsichtlich ihrer Schadstoffbelastung näher erläutert.

 

Abb. 3: Flussgebietseinheiten in der Bundesrepublik Deutschland

[Quelle: www.bmu.de/files/bilder/allgemein/image/gif/flussgebietseinheiten.gif, Zugriffsdatum: 02.02.2010]

Document Actions