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Pathogene

Auch für die Vielfalt und Häufigkeit von Pathogenen, sowie deren Schadwirkungspotential ist das herrschende Klima ein bedeutender Faktor. Ebenso wie Parasiten kann ihr Auftreten an bestimmte klimatische Bedingungen (z.B. besonders feucht oder besonders trocken) gebunden sein. Änderungen der Winde (Richtung, Geschwindigkeit) können z.B. die Verbreitung von bestimmten Vektoren fördern oder auch unterbinden (Baylis und Githeko, 2006).

Allgemeine Vorhersagen gehen davon aus, dass Pathogene in einer wärmeren, feuchteren Welt höhere Übertragungsraten haben werden. Zudem wird angenommen, dass die Zeitabschnitte, in denen sie übertragen werden können, sich verlängern. Die Wahrscheinlichkeit, dass bestimmte Vektoren (Krankheitsüberträger z.B. Insekten) von Viren (z.B. Blauzunge) infiziert werden bzw. infiziert bleiben, hängt von den herrschenden Temperaturen ab (Wittmann und Baylis, 2000). Mit erhöhter Umwelttemperatur kann auch eine erhöhte Fresshäufigkeit der Vektoren (z.B. Gnitzen) verbunden sein. Da die meisten Vektoren für eine erfolgreiche Krankheitsübertragung mindestens zweimal fressen müssen (beim ersten Mal infizieren sie sich selbst und beim zweiten Mal geben sie die Infektion weiter), würde eine erhöhte Häufigkeit der Nahrungsaufnahme die Übertragungswahrscheinlichkeit erhöhen (Baylis und Githeko, 2006). Somit ist es wahrscheinlich, dass sich die räumlichen als auch zeitlichen Muster des Krankheitsauftretens mit dem Klimawandel ändern werden (Kutz et al., 2005; Polley und Thompson, 2009, Harvell et al., 2009).

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